Einige Fakten zur Epilepsie
Weltweit sind zu jeder Zeit mindestens 40 Millionen Menschen an Epilepsie erkrankt und 32 Millionen hiervon erhalten keine entsprechende Behandlung. In Europa haben derzeit 6 Millionen Menschen eine aktive Epilepsie.
Epileptische Anfälle und deren Behandlung sind individuell sehr unterschiedlich, doch gibt es einige allgemeingültige Muster. Die meisten Epilepsiepatienten können erfolgreich mit Medikamenten oder einer Medikamentenkombination behandelt werden. Trotzdem kann ungefähr ein Drittel der Patienten mit Epilepsie nicht wirkungsvoll medikamentös behandelt werden. Da Medikamente die erste Behandlungsmethode darstellen, die von Ärzten versucht wird, wird die Epilepsie dieser Patienten von Ärzten als "schwer behandelbar" bezeichnet.
Weltweit wird bei jedem dritten Epilepsiepatienten eine schwer behandelbare Epilepsie diagnostiziert. In Deutschland leiden ca. 100.000 Menschen an einer schwer behandelbaren Epilepsie. Seit der Zulassung der Vagusnerv-Stimulationstherapie (VNS-Therapie) für die Behandlung schwerer Epilepsien im Jahre 1996 erhielten ca. 1.000 Patienten in Deutschland ein VNS-Implantat.
Heute setzen über 25.000 Personen weltweit die VNS-Therapie zur Kontrolle ihrer schwer behandelbaren Epilepsie ein. Etwa 7.000 davon sind Kinder und Jugendliche.
Was ist Epilepsie?
Als Epilepsie werden wiederholte "Anfälle" bezeichnet, die im Gehirn entstehen. Im Gehirn befinden sich Milliarden Nervenzellen, die durch den Austausch elektrischer Signale miteinander kommunizieren. Diese Signale können vom Gehirn zu anderen Körperregionen wandern, um dort Vorgänge wie Muskelbewegungen und Sprache zu steuern. Wenn zu viele dieser Signale auf einmal ausgesendet werden, entsteht eine große elektrische Welle im Gehirn. Dadurch wird ein Anfall ausgelöst.
Während eines Anfalls werden einige Personen bewusstlos, während andere ungewöhnliche Wahrnehmungen oder Bewegungen erfahren. Normalerweise dauern Anfälle nur wenige Sekunden oder Minuten – anschließend kehren die Nervenzellen wieder in ihren Normalzustand zurück.
Unterschiedliche Anfallstype
Die Epilepsie wird in zwei Hauptanfallsformen eingeteilt: generalisierte und partielle Anfälle.
Generalisierte Anfälle umfassen das ganze Gehirn. Sie lassen sich in zwei Haupttypen unterteilen: tonisch-klonische Anfälle und Absence. Tonisch-klonische Anfälle werden auch als "Grand-Mal-Anfälle" bezeichnet. Zu den selteneren Typen generalisierter Anfälle zählen atonische Anfälle (Sturzanfälle) und myoklonische Anfälle.
Partielle Anfälle beschränken sich auf auf einen bestimmten Bereich des Gehirns. Es gibt einfache partielle Anfälle, bei denen das Bewusstsein erhalten bleibt, und komplexe partielle Anfälle, bei denen das Bewusstsein in einem bestimmten Ausmaß beeinträchtigt ist.
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