Voruntersuchung: 13 Tage in einem Zimmer mit 31 Elektroden und mit 24 Stunden Komplettüberwachung
Hallo!
Ihr seid hier auf der Seite „ Epilepsie,bleib cool?!“
Ich heiße Markus, bin 49 Jahre alt und hatte 36 Jahren lang Epilepsie.
In all diesen Jahren als ich diese Anfälle noch hatte, war ich schon in fast jedem Krankenhaus in Deutschland, welches auf Epilepsie spezialisiert war. Antiepileptika, die es auf dem deutschen Markt gibt, hatte ich auch schon alle genommen, aber nichts hat geholfen.
Als Kind hatte ich ungefähr 1000 Grand- Mal Anfälle im Jahr und als Erwachsener 100 im Jahr, die man nicht unter Kontrolle bekam und als ich 14 war, sagten die Ärzte zu meiner Mutter, dass sie bei der Menge von Anfällen damit rechnen müsste, dass ich nicht älter als 24 werden würde.
In den 70er und 80er Jahren dachte man, dass bei jedem Anfall Millionen von Gehirnzellen absterben
würden, was dazu führt, dass man irgendwann stirbt, was natürlich aus heutiger Sicht völliger Quatsch ist.
Damals war dies für mich sehr ernst und ich beschloß, einfach zu leben. Ich tat, was ich wollte, denn wenn
es so sein sollte, wollte ich wenigstens richtig gelebt haben.
Ich habe gelernt, damit umzugehen und auf die Auras zu reagieren. Keine Angst vor ihnen zu haben und sie
auch beeinflussen zu können, denn mit der Zeit gewöhnt man sich daran, dass die Anfälle da waren.
Wenn ich das Gefühl hatte, sagte ich einfach, na komm doch, denn danach steh ich eh wieder auf und mache
weiter. Für mich stand immer fest, dass die Anfälle in meinem Leben nie die Oberhand gewinnen sollten.
Meine Freundin fand es immer begeisternd, wie ich das alles geschafft und nie aufgegeben habe. Für mich
war meine Freiheit und meine Selbständigkeit immer das Wichtigste, woran sich auch bis heute noch nichts
geändert hat.
Ich wollte nie in ein betreutes Wohnen oder in ein Behindertenheim. Mit 18 bin ich in eine eigene Wohnung
gezogen, was damals bei der Menge von Anfällen ziemlich verrückt war, aber auch das habe ich geschafft.
Im Sommer 2007 hatte man bei mir nach 36 Jahren eine Vernarbung am rechten Temporallappen entdeckt, von der die Anfälle zu 60% kommen sollten. Bei mir wurden sämtliche Tests durchgeführt und ich beschloß nach 7 Wochen die riskante Operation zu wagen.
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